Mama, ich kiffe doch nur

Produktinformationen "Mama, ich kiffe doch nur"
Gleich im Vorwort dieser Autobiografie (im Kleinformat) werden betroffene LeserInnen beim eigenen Fragen und Umdenken zum Suizid ihres Kindes abgeholt.
Die Autorin, die unter dem Pseudonym Paula Russel ihr Büchlein geschrieben hat, stellt sich dabei vor allem der eigenformulierten Herausforderung: der Entscheidung ihres drogenabhängigen Sohnes mit würdevollem Respekt zu begegnen.
In den nächsten drei Kapiteln greift sie auf Aufarbeitungen des Themas in bislang vorhandener Literatur zurück: Suizid als Folge eines dissoziativen Zustandes, die besondere Situation der Hinterbliebenen und deren besonderer Trauerprozess.
Danach geht sie auf ihre eigenen Trauerphasen ein: zunächst auf die emotionale Ebene, der dann die mentale Ebene mit all ihren Fragen und Überlegungen folgte. Dazwischen finden sich immer wieder Photos von Daniel, ihrem Sohn.
Weiter wird kurz auf die Phase des Schulderlebens und den Umgang Außenstehender mit dem Suizid umgegangen.
Danach reflektiert sie ihren eigenen Lebensweg, ihre Ängste und Bemühungen, trotz Vorbelastungen aus der Herkunftsfamilie und Scheidung in der eigenen Familie, ihren drei Jungs ein gutes Lebens zu ermöglichen.
Schließlich beschreibt sie die Begegnung ihres Sohnes mit Drogen; dies wurde von Daniel in einem Video-Drogen-Tagebuch festgehalten. Die Mutter mutete sich zu, zu sehen, wie er mit harten Drogen experimentierte und „sich im Rausch verlor“. Sie sah seine Versuche, von den Drogen loszukommen, deren Vergeblichkeit und Daniels Eigenwahrnehmung in Bezug auf eine Partizipation am gesellschaftlichen Leben.
Paula Russel suchte Anbindung in einer Selbsthilfegruppe, hier fühlte sie sich verstanden, konnte ihr eigenes Schicksal relativieren und erlebte Begleitung.
Ein weiteres tat sich über eine Reha-Maßnahme gegen Ende der dritten Trauerphase, die Begegnungen und Gespräche dort halfen ihr auf dem Weg zurück ins Leben.
Ihre Ausführungen beendet Paula Russel mit einigen schönen Fotografien von Daniel und eigenen Impuls-Gedanken.
Dieses Büchlein wird v.a. jene Eltern ansprechen, die ein Kind mit derselben Problematik verloren haben.
Irmgard Chakroun